Winterreise, Liederzyklus von Franz Schubert für Tenor und zwei historische Gitarren

 

 

Fassung für Tenor und zwei historische Gitarren aus Schuberts Zeit

Samstag 9. Dezember 2023 Alte Kirche Fluntern 19:00 Uhr

Ilker Arcayürek, Tenor, Duo 1827 (Tobias Krebs und Jens Stibal)

Würde man die 10 wichtigsten Werke der abendländischen Musik benennen wollen, so würden die Antworten dazu bei vielen Kennern sicher unterschiedlich ausfallen. Die „Winterreise“ von Franz Schubert wäre aber vermutlich bei allen Antworten dabei.

Hunderte Aufnahmen dieses Liederzyklus wurde gemacht, etliche Bearbeitungen bishin zu Orchesterbearbeitungen gibt es. Die Winterreise ist vermutlich der meistgesungenste Liederzyklus aller Zeiten und gilt ohne Zweifel als Meisterwerk. Es gibt einige Bücher zur Winterreise und sogar mehrere Verfilmungen.

Da Schubert die Gitarre als Instrument liebte und selber auch mehrere Instrumente besass, mag es Nahe liegen sie auch für Gesangsstimme und Gitarre aufzuführen . Da die Winterreise eine sehr komplexe Klavierbegleitung hat, und die normale 6-saitige Gitarre einen zu geringen Tonumfang, um die Klavierbegleitung adäquat wiederzugeben, hatte das Duo 1827 die Idee die Winterreise für Tenor und zwei 9-saitigen Stauffergitarren zu bearbeiten. Schubert soll auch selbst eine Gitarre aus der Werkstatt Stauffers besessen haben, jenes Instrumentenbauers, für dessen Erfindung einer Streichgitarre der Komponist seine sogenannte „Arpeggionesonate“ geschrieben hat.

 

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Der in Istanbul geborene und in Wien aufgewachsene Tenor Ilker Arcayürek hat sich in den letzten Jahren zu einem der aufregendsten und vielseitigsten Gesangskünstler entwickelt, der von der Presse für seinen „goldenen Tenor“ (Opera Now Magazine) gelobt wird und sich schnell als „eine Klasse für sich“ (The Guardian) etabliert. Er ist Gewinner des Internationalen Kunstliedwettbewerbs der deutschen Hugo-Wolf-Akademie, Finalist des BBC Cardiff Singer of the World 2015 und war ein BBC Radio 3 New Generation Artist. Außerdem wurde er ausgewählt, um bei Ronaldo Vilazon‘s „Stars of Tomorrow“ für ARTE aufzutreten. 2017 veröffentlichte Champs Hill Records sein erstes Soloalbum „Der Einsame“ mit Schubert-Liedern in Begleitung von Simon Lepper, das von der Kritik sehr gelobt wurde. Seine neueste Aufnahme mit Simon mit dem Titel „Path of Life“ für Prospero Classical wurde kürzlich für 2 OPUS KLASSIK Awards nominiert.

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Das Duo 1827 wurde 2022 durch Jens Stibal und Tobias Krebs gegründet. Der Name leitet sich aus dem Kompositionsjahr der Winterreise ab. Beide Gitarristen besitzen eine 9-saitige Kopie einer historischen Gitarre von Jan Tulacek. Als Duo können sie so Bearbeitungen von Werken Schuberts, Mozart, Beethoven u. a. spielen ohne  zu viel vom Original einzubüssen, wie es oft bei Bearbeitungen für 6-saitige Gitarren der Fall ist.

Jens Stibal studierte bei Oscar Ghiglia in Basel und erhielt anschliessend ein Stipendium für einen einjährigen Studienaufenthalt bei Alvaro Pierri an der McGill University Montreal. 1990 gewann J. Stibal den ersten Preis beim europäischen Musikwettbewerb “Quinto Concurso Europeo Musicale di Moncalieri” in Italien. 1993 wurde er Laureat der “Bourse des jeunes interpretes”, Lausanne, Ausserdem wurde er im gleichen Jahr von der Stiftung “Orpheus” für ein Debutkonzert in der Tonhalle Zürich ausgesucht und erhielt ein Stipendium des schweizerischen Musikrates. Ende 1994 gewann er den internationalen Gitarren- wettbewerb “Nicola Fago” in Taranto (Italien). Im April 1995 folgte ein erster Preis beim internationalen Gitarrenwettbewerb in Plovdiv (Bulgarien).

Tobias Krebs ist ein Schweizer Komponist und klassischer Gitarrist. Von 2012-2017 studierte er an der Hochschule für Musik Basel bei Michel Roth (Komposition) und bei Stephan Schmidt (klassische Gitarre) und schloss in beiden Hauptfächern mit Auszeichnung ab. Von 2017 bis 2019 setzte er seine Studien am Det Jyske Musikkonservatorium in Aarhus (DK) fort, mit Fokus auf der Interpretation zeitgenössischer Musik.